Die schottischen Inseln – ein Archipel, der Sehnsüchte weckt. Von den wilden Klippen der Shetland-Inseln über die karibisch anmutenden Strände der Äußeren Hebriden bis hin zu den mystischen Landschaften der Isle of Skye: Wer nach Schottland reist, sucht nicht nur Abenteuer, sondern auch eine tiefe Verbindung zur Natur und zur ursprünglichen keltischen Kultur.
Viele Reisende in Deutschland, Österreich und der Schweiz träumen davon, diesen rauen Charme selbst zu erleben. Doch die Planung eines Inselhoppings in Schottland ist komplex. Wann ist die beste Zeit, um die berüchtigten Midges (Stechmücken) zu vermeiden? Welche Route ist logistisch sinnvoll? Und wie hoch ist das Budget, das Sie realistisch einplanen müssen?
Als Ihr verlässlicher Reisebegleiter auf noveltr.com helfen wir Ihnen, diese Fragen fundiert zu beantworten. Dieser tiefgehende Leitfaden bietet Ihnen alle praktischen, verlässlichen Informationen, die Sie benötigen, um Ihre Reise zu den schottischen Inseln – sei es Orkney, die Hebriden oder die nördlichen Shetland-Inseln – von der ersten Idee bis zur finalen Buchung erfolgreich zu gestalten. Sie erhalten hier klare Empfehlungen zu Klima, Logistik und den schönsten Sehenswürdigkeiten, basierend auf überprüften Daten und Erfahrungswerten.
Die beste Reisezeit für die Schottischen Inseln: Klima und Saisons
Das schottische Wetter ist legendär unvorhersehbar, doch die Wahl der richtigen Reisezeit beeinflusst den Erfolg Ihres Inselabenteuers maßgeblich. Das Klima wird stark vom Golfstrom beeinflusst, was zu milderen Temperaturen führt, als man es in diesen nördlichen Breiten erwarten würde. Allerdings ist Niederschlag ganzjährig möglich.
Klimatische Besonderheiten und die Midge-Problematik
Obwohl die Temperaturen selten extreme Tiefen erreichen, ist es die Kombination aus Wind, Feuchtigkeit und der Länge der Tageslichtstunden, die den Reisekomfort bestimmt. Die Inseln sind oft windiger und kühler als das schottische Festland.

- Niederschlag: Der feuchteste Monat ist oft der Dezember, aber auch in den Sommermonaten müssen Sie mit häufigen Schauern rechnen.
- Wind: Vor allem in den nördlichen Inselgruppen Orkney und Shetland sind starke Winde typisch, die Fährpläne beeinträchtigen können.
- Sonnenscheindauer: Im Sommer (Juni/Juli) genießen Sie die berühmten langen Tage des Nordens (bis zu 18 Stunden Licht), ideal für ausgedehnte Erkundungstouren.
Ein kritischer Faktor, der oft unterschätzt wird, sind die Scottish Midges (kleine Stechmücken). Sie sind nicht gefährlich, aber extrem lästig. Die Hauptsaison der Midges liegt typischerweise zwischen Juni und September, besonders bei Windstille und feuchtem Wetter.
Saisonale Empfehlungen für Ihre Reiseplanung
Die Entscheidung, wann Sie reisen, hängt davon ab, was Sie erleben möchten (Wandern, Tierbeobachtung, Kultur) und wie wichtig Ihnen die Vermeidung von Menschenmassen ist.
Frühling (April bis Mai): Optimale Bedingungen
Viele erfahrene Schottland-Reisende sehen den späten Frühling als die ideale Reisezeit. Die Natur erwacht, die Tage werden länger, und die Midges sind noch nicht in voller Stärke präsent.
- Vorteile: Geringere Midges-Dichte, niedrigere touristische Frequenz, erste Wildblumen, gute Lichtverhältnisse für Fotografie.
- Nachteile: Das Wetter kann noch unbeständig sein, und Fährverbindungen fahren eventuell noch nach dem Frühjahrsfahrplan.
Sommer (Juni bis August): Hauptsaison
Der Sommer bietet die wärmsten Temperaturen und die längsten Tageslichtstunden. Dies ist die beste Zeit für Tierbeobachtungen (Puffins) und Festivals.
- Vorteile: Maximale Öffnungszeiten von Attraktionen, alle Fährrouten in Betrieb, beste Chancen auf Sonnenschein.
- Nachteile: Höchste Preise, Überfüllung auf beliebten Inseln (wie Skye), und vor allem: Die Hochsaison der Midges. Unterkünfte müssen oft 9–12 Monate im Voraus gebucht werden.
Herbst (September bis Oktober): Ruhiger Ausklang
Der frühe Herbst ist eine hervorragende Alternative zur Hochsaison. Die Midges ziehen sich zurück, die Temperaturen sind noch mild, und die Landschaft verfärbt sich spektakulär.
- Vorteile: Ruhe kehrt ein, Midge-Risiko sinkt deutlich, dramatische Herbstfarben, gute Wandermöglichkeiten.
- Nachteile: Kürzer werdende Tage, steigendes Risiko für Sturm und Niederschlag.
Fazit zur besten Reisezeit: Wenn Sie die Massen meiden und das Midge-Risiko minimieren möchten, wählen Sie Ende April bis Mitte Juni oder September.
Inselhopping in Schottland: Welche Insel passt zu mir?
Die schottischen Inseln gliedern sich grob in vier Hauptgruppen: die Inneren Hebriden, die Äußeren Hebriden, die Orkney-Inseln und die Shetland-Inseln. Jede Gruppe hat ihren eigenen Charakter, ihre eigene Logistik und ihre eigenen Schwerpunkte.
Die Inneren Hebriden: Vielfalt und Zugänglichkeit
Die Inneren Hebriden sind touristisch am besten erschlossen und bieten eine Mischung aus majestätischen Bergen und sanften Küsten. Die Isle of Skye ist hierbei der Star, aber auch die kleineren Inseln sind lohnenswert.
Isle of Skye (An t-Eilean Sgithanach):
Skye ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden und daher am einfachsten zu erreichen. Es bietet dramatische Landschaften, die oft in Filmen zu sehen sind.
- Highlights: Old Man of Storr, Quiraing, Fairy Pools, Neist Point Lighthouse.
- Geeignet für: Erstbesucher, ambitionierte Wanderer, Fotografen.
- Logistik-Tipp: Buchen Sie Unterkünfte und Restaurants in Portree extrem frühzeitig.
Isle of Mull und Iona:
Mull ist bekannt für das farbenfrohe Städtchen Tobermory und seine reiche Tierwelt (Adler, Wale). Die kleine Nachbarinsel Iona ist ein historischer Wallfahrtsort mit tief verwurzelter keltischer Spiritualität.
- Highlights: Tobermory, Duart Castle, Iona Abbey.
- Geeignet für: Tierbeobachter, Kulturinteressierte, Ruhesuchende.
Islay (Ìle):
Bekannt als die “Königin der Hebriden” unter Whisky-Liebhabern. Die Insel ist Heimat von acht berühmten Brennereien, deren Single Malts für ihren rauchigen Torfgeschmack bekannt sind.
- Highlights: Whisky-Trail (Laphroaig, Lagavulin, Ardbeg), Kilchoman Strand.
- Geeignet für: Whisky-Kenner und Genießer.
Die Äußeren Hebriden: Gaelic Culture und Traumstrände
Die Äußeren Hebriden (von Barra im Süden bis Lewis & Harris im Norden) sind abgelegener und bewahren die gälische Sprache und Kultur intensiver. Sie sind bekannt für ihre atemberaubenden weißen Sandstrände, die oft mit der Karibik verglichen werden – nur das Meer ist deutlich kälter.
Lewis und Harris:
Obwohl sie eine einzige Landmasse bilden, bieten sie unterschiedliche Landschaften. Harris im Süden ist bergiger und beherbergt die berühmtesten Strände (Luskentyre). Lewis im Norden ist flacher und Heimat der Hauptstadt Stornoway und der prähistorischen Steinkreise von Callanish.
- Highlights: Callanish Stones (Standing Stones of Callanish), Luskentyre Beach, Harris Tweed Handwebereien.
- Geeignet für: Liebhaber ursprünglicher Landschaften, Geschichtsinteressierte, Strandwanderer.
- Kultureller Hinweis: Auf den Äußeren Hebriden wird der Sabbat (Sonntag) strenger eingehalten. Viele Geschäfte und Tankstellen sind dann geschlossen.
Orkney und Shetland: Wikinger-Erbe und Nord-Abenteuer
Diese Inselgruppen liegen nördlich des schottischen Festlands und sind geologisch und kulturell skandinavisch geprägt. Sie sind ideal für Reisende, die sich für Vorgeschichte, Vogelwelt und ein raues, maritimes Klima interessieren.
Orkney-Inseln:
Orkney ist ein Schatzkästchen der neolithischen Geschichte und beherbergt einige der besterhaltenen prähistorischen Stätten Europas, wie Skara Brae und den Ring of Brodgar.
- Highlights: Skara Brae (Neolithisches Dorf), The Ring of Brodgar, Scapa Flow (Tauchen), Kirkwall.
- Geeignet für: Archäologie-Enthusiasten, Geschichtsfans.
Shetland-Inseln:
Die nördlichste Inselgruppe bietet eine einzigartige Mischung aus schottischer und skandinavischer Kultur. Sie ist berühmt für ihre Shetland-Ponys, spektakuläre Klippen und massive Vogelkolonien (Puffins, Gannets).
- Highlights: Jarlshof (Wikinger-Siedlung), Shetland Museum, Up Helly Aa (Feuerfestival im Winter, falls Sie außerhalb der Saison reisen).
- Geeignet für: Abenteuerlustige, Vogelbeobachter, Liebhaber rauer Küsten.
Reiseplanung Schritt für Schritt: Anreise und Logistik
Ein erfolgreiches Inselhopping in Schottland erfordert mehr Planung als ein Roadtrip auf dem Festland. Die Logistik hängt stark von Fährverbindungen ab. Unabhängig davon, ob Sie von Deutschland, Österreich oder der Schweiz anreisen, beginnt die Reise meistens mit der Anreise zum schottischen Festland.
Anreise zum schottischen Festland
Die gängigsten Flughäfen für die Weiterreise zu den Inseln sind:
- Glasgow (GLA / Prestwick PIK): Ideal für Flüge zu den Inneren Hebriden (Islay, Tiree) und den Äußeren Hebriden (Barra, Benbecula). Auch gut für Autofahrten zu den Fährhäfen im Westen (Oban, Kennacraig).
- Edinburgh (EDI): Gut, um Schottlands Ostküste zu erreichen und die Reise gegebenenfalls mit einem Aufenthalt in der Hauptstadt zu verbinden.
- Inverness (INV): Der beste Ausgangspunkt für die nördlichen Routen, insbesondere für die Anreise zur Isle of Skye, Orkney und Shetland.
Von dort aus können Sie entweder einen Inlandsflug nehmen (oft mit Loganair) oder mit dem Mietwagen zu den Fährhäfen fahren.
Fährverbindungen: Das Herzstück des Inselhoppings
Die Fähren sind essenziell. Die zwei wichtigsten Fährgesellschaften sind:
1. Caledonian MacBrayne (CalMac):
CalMac bedient die Inneren und Äußeren Hebriden. Da die Kapazitäten für Fahrzeuge auf den kleineren Routen begrenzt sind, ist eine Vorausbuchung zwingend erforderlich – oft Monate im Voraus, besonders wenn Sie in der Hauptsaison reisen.
- Wichtige Routen: Oban nach Mull, Uig (Skye) nach Harris, Kennacraig nach Islay.
- Logistik-Tipp: Wenn Sie mehrere CalMac-Fähren nutzen, prüfen Sie, ob ein “Island Hopscotch”-Ticket (Mehrfach-Ticket) günstiger ist.
2. NorthLink Ferries:
NorthLink verbindet das schottische Festland (Aberdeen und Scrabster) mit Orkney und Shetland. Dies sind längere Überfahrten (bis zu 12 Stunden), oft als Nachtfähren.
- Wichtige Routen: Scrabster nach Stromness (Orkney), Aberdeen nach Lerwick (Shetland).
- Logistik-Tipp: Bei Nachtfahrten lohnt sich die Buchung einer Kabine für maximalen Komfort und eine ausgeruhte Ankunft.
Mini-Szenario: Planung für Maria und Thomas (Hebriden-Route)
Maria und Thomas aus Zürich planen im Mai eine 14-tägige Reise, um die Inneren und Äußeren Hebriden zu erkunden. Sie möchten die Midges vermeiden und benötigen Flexibilität.
- Fokus: Sie entscheiden sich für die Route Oban (Festland) → Mull → Skye (Brücke) → Harris & Lewis → zurück zum Festland (Ullapool).
- Fährbuchung (6 Monate vorher): Sie buchen alle vier Fährabschnitte über CalMac, um sicherzustellen, dass sie ihren Mietwagen mitnehmen können.
- Unterkunft (5 Monate vorher): Da Skye und Harris in der Vorsaison schnell ausgebucht sind, buchen sie B&Bs und Self-Catering-Häuser frühzeitig.
- Ergebnis: Durch die frühe Planung vermeiden sie Stress und genießen die ruhige Schönheit des Mai, bevor die großen Touristenströme und Midges ankommen.
Autofahren auf den Inseln: Single Track Roads
Ein Mietwagen ist auf den meisten schottischen Inseln (außer vielleicht Iona) unerlässlich, um die abgelegenen Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Beachten Sie, dass Sie in Großbritannien Linksverkehr haben.
Auf den kleineren Inseln und in ländlichen Gebieten fahren Sie häufig auf sogenannten Single Track Roads (einspurigen Straßen). Hier gelten strenge Regeln:
- Nutzen Sie die „Passing Places“ (Ausweichstellen), um entgegenkommende Fahrzeuge oder schnellere Fahrzeuge, die überholen möchten, passieren zu lassen.
- Halten Sie niemals in einem Passing Place an, es sei denn, Sie weichen aus oder werden überholt.
- Fahren Sie langsam und genießen Sie die Aussicht. Die Fahrtzeiten können durch die Straßenverhältnisse länger sein, als Sie es gewohnt sind.
Kosten und Budget: So viel kostet das Abenteuer Inselhopping
Schottland, insbesondere die abgelegenen Inseln, ist ein vergleichsweise teures Reiseziel. Die Logistik (Fähren, Treibstoff) und die begrenzten Unterkünfte treiben die Preise in die Höhe. Realistische Budgetplanung ist entscheidend.
Die größten Kostenfaktoren
1. Fähren (Der große Variable):
Die Kosten für die Überfahrt steigen schnell, insbesondere wenn Sie ein Fahrzeug mitnehmen. Eine Überfahrt für ein Standardauto und zwei Personen kann je nach Strecke und Saison zwischen 50 £ und 200 £ liegen. Bei einem mehrtägigen Inselhopping fallen diese Kosten mehrfach an.
2. Unterkunft:
Da das Angebot an Unterkünften auf vielen Inseln (z.B. Harris, Shetland) begrenzt ist, steigen die Preise im Sommer signifikant.
* B&B/Guesthouse (Mittelklasse): 80 £ – 150 £ pro Nacht für zwei Personen.
* Self-Catering (Ferienhaus): Kann sehr teuer sein, bietet aber Sparpotenzial bei der Verpflegung.
* Wild Campen: In Schottland ist das “Wild Camping” (mit Einschränkungen) erlaubt, kann aber bei der Midge-Gefahr ungemütlich werden. Viele Campingplätze bieten aber hervorragende sanitäre Anlagen.
3. Verpflegung:
Die Versorgung auf den Inseln ist teurer als auf dem Festland, da alle Waren importiert werden müssen. Außerhalb der größeren Städte (Stornoway, Kirkwall) sind die Optionen begrenzt. Selbstverpflegung oder die Buchung von B&Bs mit Frühstück kann das Budget entlasten.
Reale Budgeteinschätzung (Richtwerte)
Für eine zweiwöchige Reise mit dem eigenen Auto und einer Mischung aus B&B und Selbstverpflegung sollten Sie (ohne Flug/Anreise aus DACH) folgende Richtwerte einkalkulieren:
- Sparsam (Camping & Jugendherbergen): 70–90 € pro Person/Tag.
- Mittleres Budget (B&B, eigene Verpflegung): 120–160 € pro Person/Tag.
- Komfortabel (Hotels, Restaurantbesuche): Ab 200 € pro Person/Tag.
(Diese Schätzungen dienen nur zur Orientierung und können je nach Wechselkurs und Buchungszeitpunkt variieren.)
Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten: Was Sie nicht verpassen dürfen
Die schottischen Inseln bieten eine Fülle an Erlebnissen, die weit über traditionelles Sightseeing hinausgehen. Der Fokus liegt hier auf Natur, Geschichte und authentischen Begegnungen.
Tierbeobachtung (Wildlife Watching)
Die Inseln sind ein Paradies für Tierliebhaber. Die beste Zeit zur Beobachtung der meisten Arten ist der späte Frühling und Sommer.
- Papageientaucher (Puffins): Orkney (Brough of Birsay), Shetland (Hermaness), Outer Hebrides. Die Puffins sind typischerweise von April bis August an Land, bevor sie aufs Meer zurückkehren.
- Robben und Seehunde: Oft in den Häfen und Buchten der Inneren Hebriden (z.B. Isle of Mull).
- Seeadler und Steinadler: Besonders häufig auf der Isle of Mull, wo sie durch spezialisierte Wildbeobachtungstouren gut zu sehen sind.
- Wale und Delfine: Vor der Küste von Skye und Mull werden regelmäßig Basking Sharks (Riesenhaie) und Zwergwale gesichtet.
Kulturelle und Historische Highlights
Die Inseln sind reich an Relikten vergangener Zivilisationen, von der Bronzezeit bis zur Wikingerzeit.
Prähistorische Stätten (Orkney):
Besuchen Sie das “Heart of Neolithic Orkney”, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Dazu gehören das 5000 Jahre alte Dorf Skara Brae, die stehenden Steine des Ring of Brodgar und die Grabkammer Maeshowe. Diese Stätten bieten tiefe Einblicke in das Leben der frühen Siedler.
Wikinger-Erbe (Shetland):
In Shetland spürt man das norwegische Erbe deutlich. Die archäologische Stätte Jarlshof zeigt Überreste von der Bronzezeit bis zur Wikingerzeit. Das Up Helly Aa Festival (im Januar) ist ein spektakuläres Zeugnis dieser nordischen Vergangenheit.
Whisky und Gin (Inner Hebriden):
Islay ist das Zentrum des schottischen Torf-Whiskys. Planen Sie eine Tour durch Brennereien wie Laphroaig oder Bowmore. Auf Skye und Harris entstehen ebenfalls hochgelobte Gins und Whiskys. Beachten Sie, dass Sie Touren im Voraus buchen müssen.
Die schönsten Wandererlebnisse
Die raue, unverfälschte Natur lädt zu unvergesslichen Wanderungen ein. Denken Sie immer an wasserfeste Kleidung und gute Wanderschuhe, da das Gelände oft nass und felsig ist.
- The Quiraing (Skye): Eine geologisch einzigartige, anspruchsvolle Wanderung mit spektakulären Felsformationen.
- Calanais Stones Walk (Lewis): Eine leichtere Wanderung, um die geheimnisvollen Steinkreise zu umrunden.
- Klippenpfade von Eshaness (Shetland): Ein dramatischer Küstenpfad entlang hoher Klippen, ideal, um die Kraft des Nordatlantiks zu erleben.
- An Teallach (Festland-Nähe, aber oft Teil von Hebriden-Routen): Für erfahrene Bergsteiger eine der anspruchsvollsten und lohnendsten Wanderungen Schottlands.
Praktische Tipps und Sicherheitshinweise für Ihre Reise
Um Ihre Reise zu den schottischen Inseln so entspannt wie möglich zu gestalten, sollten Sie einige spezifische Vorbereitungen treffen, die über die Standard-Reiseplanung hinausgehen.
Umgang mit den Midges und der Kleidung
Die Midges sind eine Realität der schottischen Sommermonate. Sie können ihnen nicht gänzlich entgehen, aber Sie können das Risiko minimieren:
- Timing: Meiden Sie Dämmerung und windstille, feuchte Waldgebiete. Suchen Sie Orte mit leichtem Wind auf.
- Schutzmittel: Das in Schottland als wirksamste Mittel geltende Repellent ist Smidge. Auch Produkte mit hohem DEET-Anteil helfen.
- Kleidung: Tragen Sie lange Ärmel und lange Hosen, besonders wenn Sie abends draußen sind. Ein Midge-Netz für den Kopf kann bei Wanderungen im Hochsommer Gold wert sein.
Internetverbindung und Tankstellen
Die Abdeckung des Mobilfunknetzes (insbesondere 4G) kann auf den kleineren und abgelegeneren Inseln sehr lückenhaft sein. Laden Sie wichtige Karten (Google Maps oder OS Maps) im Voraus herunter, um sie offline nutzen zu können.
Tankstellen sind außerhalb der Hauptorte (wie Stornoway, Kirkwall, Portree) rar gesät. Füllen Sie Ihren Tank immer auf, wenn Sie die Möglichkeit haben, insbesondere bevor Sie längere Strecken auf den Äußeren Hebriden oder Shetland in Angriff nehmen.
Kulturelle Sensibilität und der Sabbat
Respektieren Sie die lokalen Traditionen, insbesondere den Sabbat (Sonntag) auf den Äußeren Hebriden (Lewis und Harris). Hier sind viele Einrichtungen (Supermärkte, Tankstellen, Attraktionen) geschlossen. Stellen Sie sicher, dass Sie am Samstag genug Treibstoff und Vorräte haben.
Sicherheitshinweise und Versicherungen (YMYL-Relevant)
Die schottischen Inseln sind generell sehr sichere Reiseziele. Dennoch ist Vorsicht bei der Natur geboten.
- Wandern: Das Wetter kann sich auf den Bergen schnell ändern. Informieren Sie stets jemanden über Ihre Route, planen Sie Notfall-Proviant ein und verlassen Sie sich nicht auf die Mobilfunkverbindung.
- Küsten: Halten Sie Abstand von steilen Klippen und beachten Sie die Gezeiten, insbesondere an Stränden, die bei Flut unpassierbar werden könnten (z.B. einige Teile von Harris).
- Reiseversicherung: Eine umfassende Reisekrankenversicherung, die auch Rücktransporte abdeckt, ist immer ratsam, gerade bei der abgelegenen Lage der Inseln.

Fazit: Der Ruf der Wildnis wartet auf Sie
Die Planung einer Reise zu den schottischen Inseln mag auf den ersten Blick entmutigend wirken, doch gerade diese Herausforderung macht das Abenteuer so lohnend. Schottlands Inseln sind keine Ziele für den Massentourismus; sie erfordern Respekt vor dem Klima, vorausschauende Logistik und die Bereitschaft, sich auf eine ungezähmte Natur einzulassen.
Wenn Sie Ihre Fähren und Unterkünfte frühzeitig buchen – idealerweise sechs bis zwölf Monate im Voraus für die Hochsaison –, haben Sie die halbe Miete bereits geschafft. Wir empfehlen den späten Frühling oder den frühen Herbst, um das beste Wetter bei geringstem Midge-Risiko zu genießen.
Ob Sie die neolithischen Wunder auf Orkney erkunden, dem rauchigen Aroma des Whiskys auf Islay folgen oder die unendlichen weißen Strände von Harris erwandern: Die schottischen Inseln bieten eine Tiefe an Geschichte, Kultur und landschaftlicher Schönheit, die Sie nirgendwo anders in Europa finden. Lassen Sie sich inspirieren, beginnen Sie noch heute mit der Planung und folgen Sie dem Ruf der schottischen Wildnis.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu den Schottischen Inseln
1. Kann ich ohne Auto Inselhopping betreiben?
Ja, aber es ist komplizierter. Auf der Isle of Skye und Mull gibt es öffentliche Busse, und die größeren Orte sind gut verbunden. Auf den Äußeren Hebriden und kleineren Inseln ist der öffentliche Verkehr jedoch sehr begrenzt. Wenn Sie Flexibilität wünschen, ist ein Auto (oder zumindest die Buchung von organisierten Touren) dringend empfohlen.
2. Welche schottische Insel ist die schönste?
Dies ist subjektiv, hängt aber vom Interesse ab: Skye gilt als landschaftlich am dramatischsten. Harris (Äußere Hebriden) wird oft für seine Strände gelobt. Orkney ist für Geschichtsliebhaber unschlagbar. Wenn Sie das erste Mal reisen, ist Skye aufgrund der guten Erreichbarkeit ein guter Startpunkt.
3. Gibt es auf den schottischen Inseln Wölfe oder Bären?
Nein. Wölfe und Bären wurden in Schottland vor langer Zeit ausgerottet. Die größten wilden Landtiere, denen Sie begegnen, sind der Rothirsch (Red Deer) und verschiedene Robbenarten an der Küste. Die Wildnis ist sicher, aber die Natur (Wetter, Klippen) erfordert Vorsicht.
4. Wie lange sollte ich für eine Inselhopping-Tour einplanen?
Um nur eine Insel (z.B. Skye) ausführlich zu erkunden, sollten Sie 4–5 Tage einplanen. Für ein klassisches Inselhopping über zwei bis drei größere Inselgruppen (z.B. Skye, Harris und Mull) sind realistisch 12 bis 16 Tage nötig, da die Fährfahrten und Reisezeiten zwischen den Zielen viel Zeit in Anspruch nehmen.
5. Was ist die Hauptsprache auf den Inseln?
Englisch ist überall die Verkehrssprache. Auf den Äußeren Hebriden (Lewis, Harris, Uist) ist jedoch Gälisch (Gàidhlig) die Muttersprache vieler Bewohner. Sie werden zweisprachige Schilder sehen, und ein freundliches “Ciamar a tha sibh” (Wie geht es Ihnen) wird von den Einheimischen sehr geschätzt.
6. Welche Währung benötige ich?
In Schottland gilt das britische Pfund (£). Schottische Banknoten (die optisch von den englischen abweichen können) sind in ganz Großbritannien gesetzliches Zahlungsmittel. Kartenzahlung ist weit verbreitet, aber auf kleineren Inseln oder in abgelegenen B&Bs ist Bargeld ratsam.
