Irland. Allein der Name weckt Bilder von sattgrünen Landschaften, urigen Pubs mit Live-Musik und dramatischen Küstenlinien, die das Herz höherschlagen lassen. Die Grüne Insel zieht Reisende aus aller Welt in ihren Bann – sei es für eine ausgedehnte Rundreise, eine Wanderung entlang der Küste oder einen inspirierenden Städtetrip nach Dublin.
Doch viele angehende Irland-Reisende in Deutschland, Österreich und der Schweiz stellen sich die entscheidende Frage: Wann ist die beste Reisezeit für Irland?
Das irische Klima ist bekannt für seine Unbeständigkeit, was es schwierig macht, „den“ perfekten Monat zu nennen. Aber keine Sorge: Dieser umfassende Guide liefert Ihnen alle notwendigen, faktenbasierten Informationen, um Ihre Reiseplanung optimal auf Ihre persönlichen Vorlieben abzustimmen. Wir beleuchten das Klima, die Jahreszeiten, die besten Monate für spezielle Aktivitäten und geben Ihnen praktische Tipps für Ihr unvergessliches Irland-Abenteuer.
Unser Ziel ist es, Ihnen verlässliche und motivierende Informationen an die Hand zu geben, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können. Denn das „beste“ Wetter ist nicht immer gleichbedeutend mit der „besten“ Reisezeit. Manchmal liegt der Zauber Irlands gerade in seiner rauen, authentischen Seite.

Das irische Klima verstehen: Mehr als nur Regen
Irland besitzt ein gemäßigtes maritimes Klima, das maßgeblich vom warmen Golfstrom beeinflusst wird. Das bedeutet: Extreme sind selten. Es gibt keine sehr heißen Sommer und keine bitterkalten Winter. Stattdessen sind die Temperaturen das ganze Jahr über mild, aber der Himmel ist oft bewölkt und Regen ist ein ständiger Begleiter – daher der Spitzname „Grüne Insel“.
Überblick: Das Wetter in Irland im Jahresverlauf
Die Iren sagen oft: „Man erlebt alle vier Jahreszeiten an einem Tag.“ Diese Aussage trifft den Kern. Dennoch lassen sich die Monate grob in vier Saisons einteilen, die jeweils unterschiedliche Reiseerlebnisse ermöglichen:
| Jahreszeit | Monate | Durchschnittliche Tagestemperatur | Charakteristik | 
| Frühling | März bis Mai | 10 bis 15 Grad Celsius | Mild, aufblühende Natur, wenig Touristen, oft windig. | 
| Sommer | Juni bis August | 15 bis 20 Grad Celsius (selten höher) | Wärmste Zeit, längste Tage, Hauptsaison, höhere Preise. | 
| Herbst | September bis November | 10 bis 15 Grad Celsius | Milde Temperaturen, klare Luft, weniger Regen als im Winter, bunte Laubfärbung. | 
| Winter | Dezember bis Februar | 5 bis 8 Grad Celsius | Kühl und feucht, kurze Tage, ideal für gemütliche Pub-Abende und wenig Betrieb. | 
Wichtig: Der Westen (z. B. Galway, Wild Atlantic Way) ist oft regenreicher und windiger als der Osten (z. B. Dublin).

Die beste Reisezeit Irland nach Priorität
Um die ideale Reisezeit zu bestimmen, sollten Sie sich fragen: Was ist mir bei meiner Reise am wichtigsten? Sonne und lange Tage? Geringe Kosten? Wandern? Kulturelle Events?
Beste Reisezeit für sonniges Wetter und lange Tage
Empfehlung: Juni, Juli und August (Hochsaison)
Der Sommer bietet die besten Chancen auf vergleichsweise trockenes Wetter und die höchsten Temperaturen. Der größte Vorteil sind die langen Tage: Im Juni (um die Sommersonnenwende) wird es erst gegen 23:00 Uhr dunkel. Das bietet Ihnen viel Zeit für ausgedehnte Besichtigungen, lange Wanderungen und entspannte Abende.
- Vorteile: Beste Wetteraussichten, alle Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten geöffnet, lange Tageslichtstunden, zahlreiche Festivals.
- Nachteile: Höchste Preise für Unterkünfte und Flüge, beliebte Attraktionen sind sehr voll, längere Wartezeiten.
Beste Reisezeit für ein ausgewogenes Budget (Nebensaison)
Empfehlung: Mai und September (Zwischensaison)
Die Monate Mai und September sind oft ein Geheimtipp unter erfahrenen Irland-Reisenden – und bieten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Mai: Das Wetter wird merklich milder, die Natur steht in voller Blüte und die großen Touristenströme des Sommers haben noch nicht begonnen. Die Preise sind moderater als in der Hochsaison.
- September: Die Sommerferien sind vorbei, die Preise sinken und die Temperaturen sind oft noch sehr mild (durchschnittlich 15 Grad Celsius). Die Wassertemperaturen sind nach dem Sommer am höchsten, und die Landschaft beginnt, sich herbstlich zu färben.
Tipp: Im September ist es oft noch warm genug für Wanderungen und es regnet statistisch gesehen weniger als im Juli oder August.
Beste Reisezeit für Wanderungen und Rundreisen
Empfehlung: Mai bis Mitte Juni und September
Für Aktivitäten wie Wandern, Radfahren oder eine ausgedehnte Rundreise (z. B. auf dem Wild Atlantic Way) sind die Monate außerhalb der Hochsaison ideal.
- Mai/Anfang Juni: Ideale Wanderbedingungen: moderate Temperaturen, wenig Insekten (Midges) und die Natur ist frisch und grün.
- September: Perfekt für den Kerry Way oder den Wicklow Way. Die Luft ist klar, die Sonne scheint oft noch und die größten Menschenmassen sind verschwunden. Sie finden einfacher verfügbare und günstigere Unterkünfte in den ländlichen Gegenden.
Irland im Detail: Monat für Monat
| Monat | Klima-Einschätzung | Typische Aktivitäten & Events | 
| Januar/Februar | Kälteste und feuchteste Zeit, kurze Tage. | Dublin Pubs, Museen, ruhige Städtetrips. Niedrigste Preise. | 
| März | Zunehmend milder, aber noch kühl. | St. Patrick’s Day (17. März)! Nationale Feierlichkeiten, Paraden in Dublin, Galway. | 
| April | Wechselhaft, aber immer mehr Sonnenstunden, die Natur erwacht. | Idealer Monat für Roadtrips und Besichtigungen mit wenig Verkehr. | 
| Mai | Sehr gute Reisezeit: Mild, sonnig, lange Tage. Zwischensaison. | Wanderungen (Wicklow Mountains), Golfreisen, Gartenbesuche. | 
| Juni | Beste Kombination aus langem Tag und angenehmer Temperatur. | Beginn der Hauptsaison. Ideal für den Wild Atlantic Way. | 
| Juli/August | Wärmste Monate, längste Helligkeit, teuerste Zeit. | Hauptsaison. Festivals (Galway Arts), Strandbesuche (wenn das Wetter mitspielt). | 
| September | Hervorragend! Milde Temperaturen, weniger Regen als im Sommer, sinkende Preise. | Zwischensaison. Wanderurlaub, Kulturreisen. | 
| Oktober | Kühler und nasser, aber schöne Herbstfarben (Foliage). | Gemütliche Pub-Abende, Halloween-Veranstaltungen (Ursprung in Irland). | 
| November | Kühl und unbeständig, touristisch sehr ruhig. | Besuch von Dublin oder Cork, günstige Flüge. | 
| Dezember | Kalt und feucht, Weihnachtsbeleuchtung in den Städten. | Weihnachtsmärkte in Dublin, Silvester-Events. | 
Praktische Tipps für Ihre Irland-Reiseplanung
Packen: Vorbereitung ist alles
Die oberste Regel für Irland lautet: Packen Sie für alle vier Jahreszeiten! Selbst im Sommer sind Regenschauer wahrscheinlich und die Abende kühl.
- Zwiebelprinzip: Kleidung in Schichten, die Sie flexibel an- und ausziehen können.
- Wasserdicht: Eine gute, wind- und wasserdichte Regenjacke und wasserdichtes Schuhwerk sind essenziell – egal zu welcher Reisezeit.
- Sonnenschutz: Auch an bewölkten Tagen kann die UV-Strahlung stark sein. Sonnencreme nicht vergessen!
Kosten: Sparen in der Nebensaison
Die Kosten für Unterkünfte und Mietwagen variieren stark je nach Saison:
- Hochsaison (Juni–Aug.): Bis zu 50 Prozent teurer als im Winter. Frühzeitiges Buchen (6–9 Monate im Voraus) ist zwingend erforderlich, besonders für beliebte B&Bs.
- Zwischensaison (Mai, Sept.): Deutlich moderatere Preise und bessere Verfügbarkeit.
- Nebensaison (Nov.–März): Niedrigste Preise, aber viele kleinere B&Bs und saisonale Attraktionen (z. B. Fähren zu kleineren Inseln) sind geschlossen.
Rundreise: Mietwagen und Verkehrsregeln
Die beste Möglichkeit, die Schönheit Irlands zu erleben, ist eine Rundreise mit dem Mietwagen.
- Fahren auf der linken Seite: Für Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Umstellung. Planen Sie gerade zu Beginn ausreichend Zeit ein.
- Kleine Straßen: Außerhalb der großen Städte sind die Straßen oft sehr eng (Single-Track Roads). Fahren Sie langsam und vorausschauend.
- Buchen Sie früh: Gerade in der Hochsaison sind Mietwagen schnell ausgebucht und teuer.

Fazit – Das Wichtigste auf einen Blick
Die beste Reisezeit für Irland hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab, aber die Monate Mai und September bieten oft die ideale Balance:
- Für das beste Wetter und Festivals: Juni bis August (Achtung: hohe Kosten und viele Touristen).
- Für Ruhe, moderate Preise und Wanderungen: Mai und September (Ideal für die meisten Reisenden).
- Für Sparfüchse und Kultur-Fans: November bis März (Ideal für Pub-Kultur, Städtetrips und geringe Kosten).
Irland ist das ganze Jahr über bezaubernd. Mit der richtigen Kleidung und einer Portion Gelassenheit können Sie die Magie der Grünen Insel zu jeder Jahreszeit erleben. Das unvorhersehbare Wetter gehört einfach zum authentischen irischen Erlebnis dazu.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Wann regnet es in Irland am wenigsten?
Statistisch gesehen fallen die geringsten Niederschlagsmengen in den Monaten April, Mai und Juni. Allerdings ist die Verteilung sehr gleichmäßig über das Jahr, und es gibt keine ausgeprägte Trockenzeit. Der Westen Irlands ist generell regenreicher als der Osten.
2. Wann ist die beste Zeit für eine Rundreise in Irland?
Die beste Zeit für eine Rundreise sind die Monate Mai und September. In diesen Monaten profitieren Sie von milden Temperaturen, vielen Tageslichtstunden und deutlich weniger Verkehr und touristischem Andrang als im Hochsommer. Alle Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.
3. Ist es in Irland im Winter (Dezember bis Februar) sehr kalt?
Nein. Dank des Golfstroms ist das Klima in Irland im Winter sehr mild. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 5 und 8 Grad Celsius. Es gibt selten Schnee, aber es ist feucht, windig und die Tage sind sehr kurz (Sonnenuntergang oft schon gegen 16:30 Uhr).
4. Was ist das Galway International Arts Festival und wann findet es statt?
Das Galway International Arts Festival ist eines der größten und wichtigsten Kulturfestivals Irlands. Es bietet eine Mischung aus Theater, Musik, Comedy und bildender Kunst. Es findet typischerweise in der zweiten Julihälfte in Galway statt und zieht internationale Künstler und ein großes Publikum an.
 

 
                 
                